Parda

Parda (Urdu ردہ, Hindi पर्दा pardā, persisch پرده parde, wörtliche Bedeutung jeweils „Vorhang“; englisch purdah) ist eine auf dem indischen Subkontinent sowohl in der muslimischen wie in der hinduistischen Bevölkerung verbreitete Form der Abschirmung der Frau.

Wo Frauen auch in die Öffentlichkeit treten, kann die Abschirmung über eine den gesamten Körper, oft einschließlich des Gesichts, bedeckende Kleidung, traditionell ein burka-artiges Gewand, erfolgen. Verbreitet sind aber auch der Tschador und der Niqab (Gesichtsschleier). Die körperliche Abschottung innerhalb eines Gebäudes geschieht durch eigene Bereiche für Frauen (in größeren Gebäuden, Harem = verbotener Bezirk), Vorhänge und Ähnliches. Das Leben einer Frau in Parda beschränkt ihre persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Interaktionen mit der Außenwelt (Seklusion). In seinem Roman Das Heim und die Welt (1916) erzählt der bengalische Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore die Geschichte von Bimela, einer in der Tradition aufgewachsenen Hindu, die Purdah schrittweise verlässt und in die Welt hinaustritt.

Während der Taliban-Herrschaft galten in Afghanistan strenge Parda-Vorschriften. Die Praxis wird in den meisten Regionen Arabiens und des indischen Subkontinents islamisch begründet.


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